BROADCAST - NEUES AUS DER IT WELT UND VON VICARDION

In der heutigen Zeit schenken viele Benutzer den Passwörtern immer noch nicht die nötige Aufmerksamkeit. Schließlich gibt es ja die Zwei- bzw. Mehrfaktor-Authentifizierung, Windows Hello, Fingerabdrucksensoren, Authentifizierungssticks, TAN-Generatoren und Co.

Zwar haben all diese Methoden Ihre Berechtigung und Ihren Platz, jedoch sollte man dabei die herkömmlichen Kennwörter noch lange nicht außer Acht lassen. Sei es beim Windows- bzw. Mac-Login, beim CRM-, CMS- oder ERP-System, beim Webshop, im Partnerportal, im Webmailer oder auf vielen anderen Plattformen. Passwörter sind ähnlich wie E-Mails, beide sind aus unserem Arbeitsalltag trotz neuer Technologien weiterhin nicht wegzudenken.

Obwohl Passwörter meiner Meinung nach immer noch eine sehr hohe Relevanz haben, werden diese von vielen aus Bequemlichkeit, Unwissenheit oder wegen der heutigen Vielfalt an Benutzerkonten halbherzig behandelt. So haben immer noch sehr viele Benutzer z.B. ein und dasselbe Passwort für verschiedene Plattformen oder ändern dieses nur um eine Zahl bzw. ein Zeichen.

Dabei lassen sich sichere und komplexe Passwörter sehr leicht erstellen und merken, wenn man nur einige simple Grundsätze beachtet.

• Die Passwortlänge muss 8 bis 12 Zeichen betragen
• Das Passwort muss aus Groß- und Kleinbuchstaben des Alphabets bestehen
• Es muss mindestens eine Zahl und ein Sonderzeichen enthalten

Die meisten Plattformen zeigen heutzutage bei der Passwortvergabe sofort an, ob das gewählte Kennwort leicht, mittel, schwer oder sehr schwer ist. Was dem Benutzer gleich eine Rückmeldung gibt wie sicher das gewählte Passwort ist.

Bei der Passwortwahl sollten Sie unbedingt beachten, dass keines der offensichtlichen Wörter, das Ihnen zugeordnet werden kann, gewählt wird – z.B.

• Geburtstage – sowohl das eigene, als auch das der Familie und Freunde
• Jahrestage
• Namen von Familienmitgliedern, Freunden oder Haustieren
• Geburts-, Wohn- oder Arbeitsort
• etc.

Nachfolgend stelle ich zwei gängige Methoden zur Passwortgestaltung vor.

1. Wählen Sie ein beliebiges Wort, welches Ihnen gerade in den Sinn kommt, gestalten Sie es nach den oben erwähnten Kriterien – Passwortlänge, Groß-/Kleinschreibung, Zahl und Sonderzeichen – um und schon haben Sie ein sicheres Passwort erstellt. In der Praxis würde es z.B. so aussehen. Ich wähle das Wort Autobahn – und wende die oben erwähnten Kriterien darauf an, sodass daraus das Wort @ut06@hn wird. Wenn wir es noch etwas sicherer, komplexer machen wollen, dann können wir das Wort noch um einige Zeichen erweitern, sodass wir einige Alternativen erhalten – wie z.B. #@uto6@hn oder @uto6@hnA5 usw.
2. Wählen Sie einen Satz, der sich leicht einprägen lässt. Dabei kann es sich z.B. um ein Zitat, ein Sprichwort oder etwas anderes handeln. Der Satz sollte aus mindestens 8 Wörtern bestehen. Wählen Sie nun z.B. immer den ersten Buchstaben jedes Wortes in dem Satz und setzen Sie daraus Ihr Passwort zusammen. Verändern Sie zum Schluss das Kennwort entsprechend den oben erwähnten Kriterien, damit es sicher wird. In der Praxis würde es z.B. so aussehen. Ich wähle das Sprichwort Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm und nehme in diesem Fall nur die ersten Buchstaben jedes Wortes, sodass daraus die Zeichenfolge DAfnwvS wird. Nun verändere ich es entsprechend den Kriterien und es entsteht das Kennwort #D@fnwv$1. Solange keiner Ihren Ausgangssatz kennt, aus dem die Zeichenfolge entstanden ist wird es ziemlich schwer, Ihr Kennwort zu erraten.

Hat man diese Hürde gemeistert und hält man sich an die Vorgabe für jedes Benutzerkonto ein eigenes Passwort zu erstellen, dann kann es recht schnell unübersichtlich werden. Es kann also schon mal schnell passieren, dass man einzelne Passwörter vergisst oder den entsprechenden Plattformen nicht mehr zuordnen kann.

Deswegen ist es ratsam für die Passwortverwaltung entsprechende Anwendungen zu verwenden. Drei solcher gängigen Passwortverwaltungsanwendungen sind 1Pass, LastPass und KeePass. Die ersten beiden Anwendungen sind kostenpflichtig, die letzte Anwendung ist OpenSource und kann frei verwendet werden.

Wenn Sie die Tipps zur Passwortgestaltung aus diesem Beitrag befolgen, diese verinnerlichen und zusätzlich noch eine Anwendung zur Passwortverwaltung einsetzen, dann sind Sie sowohl privat als auch geschäftlich um einiges sicherer Unterwegs, was Ihre Passwörter und den Schutz Ihrer Konten angeht.

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